Der TuS ganz unten
Der Abstieg aus der Bezirksliga muss im nachhinein als ein schwerwiegender Wendepunkt in der Geschichte des TuS Berndorf gesehen werden. So begeisternd und erfolgreich die 60-er Jahre gewesen waren, so ruhmlos und schmerzhaft sollten die 70-er werden.
Der Abstieg aus der Bezirksliga markierte auch einen Generationswechsel. Viele Leistungsträger der A-Klasse und der Bezirksliga hatten ihren fußballerischen Zenit überschritten und beendeten ihre "Karriere", auswärtige Spieler verließen den Verein, gleichstarke Zugänge aus dem eigenen Nachwuchs standen nicht in genügender Anzahl zur Verfügung.
Trotzdem meinte Trainer E. Hansen, der mit
A. Etten, A. Hermes, L. Adrian, E. Barger, H. Thelen,
I. Junk, O. Kreisel, F. Diedrich, F. Schmitz, H. Hermes,
O. Bell, U. Krämer, A. Mörsch, K. Kolz und E. Klaes
noch immer über eine leistungsstarke Truppe für die A-Klasse verfügte, zum Saisonstart, dass "... wir uns vor der nächsten Saison nicht zu fürchten haben".
Der Optimismus schien berechtigt, wurde doch gleich das erste Spiel gegen den Aufsteiger Hillesheim 2:0 gewonnen. Doch schon nach dem 3. Spiel schrieb die Zeitung: "Berndorf vom Glück verlassen." Ein 5. Platz zur Halbzeit mit 13:9 Punkten war noch kein Grund zur Sorge, doch zu Saisonschluß belegten die Berndorfer mit 19:31 Punkten den drittletzten Platz. In 14 Spielen hatten sie gerade einmal 6 Pluspunkte errungen! Neben den üblichen Personalsorgen scheinen auch die heute so oft bemühten psychologischen Momente eine Rolle gespielt zu haben, denn Trainer Hansen notiert 6 Spiele vor Schluss: "Es fehlt der Wille zum Sieg".
Dieser drittletzte Platz bedeutete leider auch den 2. Abstieg in Folge. Die Aufzeichnungen von Trainer Hansen enden mit der Abschlußtabelle, er verlässt den Verein, und für die neue Saison wird H. Reißenweber verpflichtet. Doch wer sich einmal im Abstiegsstrudel befindet, der findet nur schwer wieder Halt. Auch der neue Trainer konnte daran nichts ändern, am Ende muss er feststellen, dass der TuS Berndorf zum dritten Mal in Folge abgestiegen ist und in der neuen Saison 71/72 in der 2. Kreisklasse spielen muss. Doch auch in dieser Klasse hat man nur noch ein Jahr Glück. Immer mehr Spieler verlassen den Verein, allgemeine Unlust macht sich breit, und am Ende findet man sich mit
20 3 0 17 19:119 Toren 6:34 Punkten
am Tabellenende der 2. Kreisklasse, Staffel III wieder.
Der Verein ist sportlich so gut wie am Ende.
Um den wenigen spielwilligen Fußballern des Dorfes wenigstens das Fußballspielen zu ermöglichen, wird mit Wirkung vom 01.07.1973 eine Spielgemeinschaft mit dem SV Wiesbaum gegründet.
Die SG Wiesbaum/Berndorf nimmt in der 2. Kreisklasse und in der Reserveklasse mit je einer Mannschaft an den Meisterschaftsspielen teil. Die 1. Mannschaft belegt am Saisonende mit 68:70 Toren und 23:21 Punkten den 6. Platz, die Reservemannschaft mit 22:65 Toren und 6:22 Punkte den 7. Platz.
Immerhin spielt die A-Jugend des TuS Berndorf im Kreis Eifel in der Leistungsklasse und belegt am Saisonende hinter der DJK Prüm und Oberkyll mit 35 : 36 Toren und 17:11 Punkten einen guten 3. Platz, der für die Zukunft hoffen läßt. Auch in der C-Jugend (hier wieder zusammen mit dem SV Wiesbaum) wächst fußballerischer Nachwuchs heran, der im Kreis Eifel, Staffel V einen 7. Platz erreicht.